1451 ließ Bernhard II. Graf von Solms-Braunfels († 1459) im Braunfelser Schloss eine Burgkapelle errichten. Sie wurde dem heiligen Gallus geweiht. Möglicherweise steht das Patrozinium in einem Zusammenhang mit der erblichen Übernahme von Rechten an der Kirche Laubach durch die Herren von Solms, wo Gallus als Nebenpatron verehrt wurde. Der genaue Standort des Kirchenbaus von 1451 ist heute nicht mehr bekannt. Bereits um 1501 wurde in im Schloss nämlich eine neue, spätgotische Hallenkriche geweiht, die bis heute erhalten geblieben ist. Möglicherweise ist ihr Vorgängerbau in der Sakristei der heutigen Kirche zu suchen.
In der neuen Schlosskirche spielte Gallus offenbar keine zentrale Rolle mehr. Ihre insgesamt fünf Altäre waren den Heiligen Anna, Maria, Georg, Sebastian und Christophorus geweiht. Graf Philipp von Solms-Braunfels (1494–1581) führte in seinen Landen das lutherische Bekenntnis ein, Graf Konrad 1582 sodann das reformierte. Seit 2005 ist die Schlosskirche Braunfels offiziell als Simultankirche anerkannt und es werden hier sowohl evangelische als auch katholische Gottesdienste gefeiert.