Ersterwähnung von Zuckenriet

Zuckenriet, 8. November 782

Roadpert überträgt die Hälfte seines Besitzes in Zuckenriet an das Kloster St.Gallen.

In Christo nomine. Ego Roadpertus dono adque trado ad monasterium sancti Galli de terra mea demediam partem; et hoc est, quod dono in pago Durgauia in villa, qui dicitur Zuckinreod; hec omnia et ex integro, sicut supra diximus, trado in dominacionem ad monasterium sancti Galli vel eius rectore Uualdone abbate vel eius monachis ibidem deo deservientibus; in ea vero racione, ut ipsas supradictas res tempus vite me post me recipiam et exinde annis singulis censum solvam, hoc est quindecim siclas de cervisa et XXX panis et III dies ad medere; hoc faciam tempus vite meę. Et si filius meus post obitum meum ipsud facere voluerit, ipsum censum solvat et illas res possedeat. Actuum in villa puplici, qui dicitur Zuckinreodi, presentibus quorum hic signacula contenuntur. Sig. Roadberto, qui hanc cartam fieri rogavit. Sig. Uuramhari testis, sig. Deotpalt testis, sig. Raatcoz, sig. Hariman, sig. Rathari, sig. Uualberto, sig. Uualdo, sig. Busilo, sig. Liutcoz. Ego itaque Uuincencius monachus rogitus anno XIIII regnante Karolo Franchorum scripsi et supscripsi. Notavi die veneris, VI no. novembris.

(Original: Stiftsarchiv St.Gallen, Urkunde I 78; Edition nach Wartmann, Nr. 98)

In Christi Namen. Ich, Roadpert, schenke und übertrage dem Kloster des heiligen Gallus die Hälfte meiner Ländereien. Und das ist es, was ich schenke: im Gau Thurgau im Dorf, das Zuckenriet genannt wird, alles und gänzlich wie oben erwähnt. Ich übertrage es dem Kloster des heiligen Gallus beziehungsweise dessen Vorsteher, dem Abt Waldo oder dessen Mönchen, die dort Gott dienen, und zwar unter der Bedingung, dass ich diese oben erwähnten Güter Zeit meines Lebens zurückempfange und fortan einen Zins entrichte, nämlich 15 Eimer Bier, 30 Brote und drei Tage Hilfsdienste. Das werde ich Zeit meines Lebens tun. Und wenn mein Sohn nach meinem Tod es ebenso halten möchte, dann soll er denselben Zins entrichten und jene Güter besitzen. Öffentlich verhandelt im Dorf, das Zuckenriet genannt wird, in Anwesenheit jener, deren Handzeichen hier folgen. Handzeichen Roadbert, der um die Ausstellung dieser Urkunde gebeten hat. Handzeichen des Zeugen Uuramhar, Handzeichen des Zeugen Deotpalt, Handzeichen Raatcoz, Handzeichen Hariman. Handzeichen Rathari. Handzeichen Walberto. Handzeichen Waldo. Handzeichen Busilo. Handzeichen Liutcoz. Ich aber, der Mönch Wincencius, habe auf Bitte hin im 14. Regierungsjahr des Frankenkönigs Karl geschrieben und unterschrieben. Ich notierte den Freitag, den vierten Tag vor den Nonen des November.

Sämtliche frühmittelalterlichen Urkunden des Stiftsarchivs St.Gallen sind auf der Website www.e-chartae.ch zugänglich. Der direkte Link zur hier beschriebenen Ersterwähnung von Zuckenriet lautet: https://www.e-chartae.ch/de/charters/view/167.