Venedig

In der Lagunenstadt Venedig steht unweit der Piazza San Marco eine kleine Chiesa di San Gallo. Ihr heutiges Aussehen hat sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhalten. (2016)
In der Kirche gibt es neben dem Haupt- auch zwei Seitenaltäre. Altäre und Kirche sind heute nicht mehr geweiht. (2018)
Die Altarmensen der Sankt Gallus-Kirche sind aufgebrochen. Die Reliquien wurden ins Patriarchat von Venedig überführt. (2018)
Kapelle St.Gallus Venedig
Auch die Altarbilder wurden aus dem Gotteshaus entfernt. Das Hauptaltarbild der Chiesa di San Gallo hängt heute aufwändig restauriert im Diözesanmuseum von Venedig. (2018)
Das einstige Hauptaltarbild der Galluskirche stammt von Jacopo Tintoretto (1519–1594). Es zeigt den Erlöser zwischen dem heiligen Markus, dem Stadtpatron von Venedig, und dem heiligen Gallus. (2018)
Einige Kunsthistoriker identifizieren den jugendlich, mit Krummstab und Mitra dargestellten Heiligen aufgrund seiner Attribute allerdings auch mit dem heiligen Bischof Ludwig von Toulouse (1274–1297). (2018)
Unter anderem aus Rücksicht auf den Brunnen auf dem Vorplatz durfte die Chiesa di San Gallo bei ihrem Bau eine Länge von zwanzig und eine Breite von neun Schritten nicht überschreiten. (2016)
Die kleine Sankt Gallus-Kirche von Venedig hat auf ihre Umgebung namengebend gewirkt. (2016)
Campo San Gallo mit Chiesa, Teatro und Hotel San Gallo. Im Hintergrund ist der Markusturm von Venedig zu sehen. (2016)
Kapelle St.Gallus Venedig
Umgekehrte Blickrichtung vom Campanile di San Marco Richtung Chiesa di San Gallo. (2018)
Das ursprüngliche Ospizio Orseolo, stand einst beim Markusturm und wurde im 16. Jahrhundert an den heutigen Campo San Gallo verlegt. (2016)
Wenige Schritte abseits der Hektik der Piazza San Marco lädt der Gallusplatz von Venedig zum Verweilen ein. (2016)

Die kleine Sankt Gallus-Kirche von Venedig liegt nur ein paar Schritte vom Markusplatz entfernt. Als in den 1580er-Jahren das vom heiligen Pietro I. Orseolo (976 bis 978 Doge von Venedig) gegründete Hospiz dem Bau der Procuratie Nuove weichen musste und unweit des Markusplatzes neu aufgebaut wurde, entstand auch die Chiesa di San Gallo, die als Hospizkapelle diente. Die Galluskirche unterstand direkt den Dogen von Venedig. Ihre heutige Gestalt erhielt sie anlässlich eines Umbaus im Jahr 1703.

Weshalb die Kirche dem heiligen Gallus geweiht wurde, ist nicht geklärt. Mittlerweile ist das Gotteshaus exsekriert und wird vor allem während der Biennale Venedig als Ausstellungsraum genutzt. Die Reliquien der drei Altäre wurden in die Reliquiensammlung des Patriarchats von Venedig überführt, die Gemälde ins Museum.


Literatur

Erhart, Peter; Kuratli Hüeblin, Jakob; Oberholzer, Paul, 1400xGallus, St.Gallen 2012.

Simiand, Guillaume, Casanova et le nom „Seingalt“, in: Dix-huitième siècle 44/1 (2012), S. 561–579.

Staerkle, Paul, Von den Sankt Gallus-Patrozinien, in: Bischöfliches Ordinariat und Katholischer Administrationsrat St.Gallen (Hg.), Sankt Gallus Gedenkbuch. Zur Erinnerung an die Dreizehnhundert-Jahr-Feier vom Tode des heiligen Gallus am 16. Oktober 1951, St.Gallen 1952, S. 48–74.

Tassini, Giuseppe, Curiosità Veneziane ovvero origini delle denominazioni stradali di Venetia, Venezia 1863.

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Stand: April 2018