In Seefelden im Markgräflerland soll es im Mittelalter eine Galluskapelle und eine Wilhelmskapelle gegeben haben. Doch wir kennen von beiden Gotteshäusern weder die Geschichte noch den genauen Standort. Reformation und Dreißigjähriger Krieg haben die Kirchenlandschaft in der Region stark verändert; vielleicht handelt es sich bei der Erwähnung der Gallus- und der Wilhelmskapelle aber auch einfach um ein Versehen.
Gesichert ist die Existenz einer Sankt Mauritius-Kapelle im »äußeren« und einer Sankt Laurentius-Kapelle im »inneren« Seefelden. Beide waren Filialen der Pfarrei Betberg. Schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird eine Kapelle – wahrscheinlich die Mauritiuskapelle – im Ort erwähnt. Beide Gotteshäuser wurden im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Bevölkerung von Seefelden war evangelisch geworden. 1753/54 wurde in der Ortsmitte eine neue evangelische Pfarrkirche errichtet, wobei sich das Kloster St. Peter im Schwarzwald als Zehntherr finanziell beteiligen musste. Die einstigen Kapellen sind allesamt verschwunden. Ob darunter tatsächlich auch eine Galluskapelle war, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht wurde Gallus in einer der beiden gesicherten Kapellen als Nebenpatron verehrt oder es fand im Verlauf des Mittelalters ein Patrozinienwechsel statt.