Montegallo ist ein Ortsteil der Gemeinde Osimo und liegt in der italienischen Provinz Ancona. Er befindet sich ganz an der Spitze eines Hügelzugs, der eine fantastische Aussicht auf den Monte Conero und das Adriatische Meer eröffnet. Schon im Mittelalter stand hier ein Anwesen, das im 16. Jahrhundert mehrere Besitzerwechsel erfuhr, bevor es 1592 von Kardinal Antonio Maria Gallo (1553–1620) gekauft und umgebaut wurde.
Antonio Maria Gallo stammte aus Osimo. Hier, in seinem Heimatort, ließ sich der Kardinal eine neue Privatresidenz erbauen, den Palazzo Gallo. Auch das 1592 erworbene Anwesen auf dem nahe gelegenen Hügelzug wurde nach seinem neuen Besitzer umbenannt. Es erhielt den Namen Villa Montegallo, von dem sich der heutige Ortsname ableitet. Papst Clemens XIII. erhob Montegallo im Jahr 1759 zur ›Grafschaft‹. Damals hatten bereits die Umbauarbeiten begonnen, die aus der Villa Montegallo einen der prächtigsten barocken Herrschaftssitze der Umgebung machen sollten.
Zur 1792 fertiggestellten Residenz gehörte auch eine Kapelle, die dem heiligen Gallus geweiht war. Das in der Region einzigartige Patrozinium wurde wohl in Anlehnung an den Familiennamen des ›Grafenhauses‹ – Gallo – gewählt. Entworfen wurde die Kapelle, die einen elliptischen Grundriss aufweist, von Andrea Vici (1744–1815), einem Schüler des berühmten Architekten Luigi Vanvitelli (1700–1773).
Die Sankt Gallus-Kapelle von Montegallo hatte im religiösen Leben der lokalen Bevölkerung eine große Bedeutung, denn sie genoss faktisch die Stellung einer Pfarrkirche. In ihr wurde nicht nur jeden Sonntag, sondern selbst an den hohen Feiertagen die Heilige Messe gefeiert, so dass sich die Bauern der umliegenden Höfe den Weg nach Osimo sparen konnten. Heute werden in der Sankt Gallus-Kapelle keine Gottesdienste mehr gefeiert. Die Villa Montegallo und ihre große Parkanlage sind nicht öffentlich zugänglich.