Auf der Alpe Oberpardatsch im berühmten Tiroler Skisportort Ischgl steht eine kleine Sankt Gallus-Kapelle. Schon 1736 wurde hier ein erstes Bethaus errichtet, das dann 1793 durch eine neue, größere Kapelle ersetzt wurde. Damals (bis 1816) gehörte Ischgl noch zur Diözese Chur. Sankt Gallus wurde auf Oberpardatsch – eher ungewöhnlich – als Patron des Viehs angerufen.
Die denkmalgeschützte barocke Sankt Gallus-Kapelle wurde im Jahr 2002 von Mitgliedern der Ischgler Agrargemeinschaft illegal abgerissen und etwa fünf Meter vom ursprünglichen Standort entfernt durch einen Neubau aus Beton ersetzt. Das alte Gotteshaus stand einer bequemen Zufahrtsstraße zu einem Skilift im Wege! Der ›Frevel‹ wurde vom Tiroler Landgericht geahndet. Der damalige Bürgermeister wurde zu einer Geldstrafe von über 10‘000 Euro verurteilt.