Buholz gehört heute zur luzernischen Gemeinde Ruswil. Der Weiler ist bereits seit dem Ende des 12. Jahrhunderts schriftlich belegt; ein Gotteshaus ist im Mittelalter aber noch nicht nachweisbar. Als der Konstanzer Weihbischof 1576 eine Visitationsreise in die Innerschweiz unternahm, weihte er unter anderem auch eine Kapelle in Buholz, deren Patronatsfest am Sankt Gallus-Tag begangen werden sollte. In der Kapelle gab es einen Sankt Gallus- und einen Sankt Erasmus-Altar. Ihr Stifter war der ansässige Großbauer Jost Wermelinger. Die Gründe für die Patrozinienwahl lassen sich nicht eruieren.
In den Jahren 1660 bis 1662 wurde die 1576 geweihte Kapelle durch einen Neubau ersetzt, der bis heute ziemlich ursprünglich erhalten geblieben ist. Die drei Altäre stammen im Wesentlichen noch aus dieser Zeit. Während der heilige Erasmus das Hauptblatt des Hochaltars ziert (1828 gemalt von Johann Bernhard Amberg aus Büron), ist sein Mitpatron Gallus in einer barocken Statue am rechten Seitenaltar vertreten.
Im Jahr 1722 kaufte Ignaz Amrhyn das Gut Buholz. Er gehörte einer vermögenden und einflussreichen Luzerner Patrizierfamilie an, war kaiserlicher Hofkaplan und Stiftspropst zu Beromünster. Amrhyn ließ das Schiff der Sankt Gallus- und Erasmus-Kapelle mit Heiligenbildern schmücken und wählte dazu die Namenspatrone seines Vaters und seiner Geschwister aus: Josef, Franz Xaver, Ursula, Jost, Karl Borromäus sowie Ignatius, seinen eigenen Namenspatron. Diese Heiligenbilder wurden, zusammen mit der übrigen reichen Dekorationsmalerei der Buholzer Kapelle, im Jahr 1867 übertüncht, 1931 aber wieder freigelegt.