Ersterwähnung von Brütten

Wängi, 19. Juli 876

Richkart schenkt dem Kloster St.Gallen ihren ererbten Besitz in Brütten und erhält dafür Klosterbesitz in Glattburg.

Ego itaque Richkart cogitans pro remedio animę meę parentumque meorum memorque illius sententię, qua dicitur: Date et dabitur vobis, cum manu advocati mei Ruadhoi trado ad coenobium sancti Galli quicquid proprietatis hereditario iure mihi contingit in pago Turgaugensi in loco, qui dicitur Pritta, id est domibus ceterisque aedificiis, campis, pratis, pascuis, silvis, viis, aquis aquarumque decursibus, cultis et incultis, mobilibus et immobilibus et quicquid dici vel nominari potest, omnia videlicet ex integro tradita atque delegata esse volo ad predictum monasterium sancti Galli, cui modo venerabilis abba Hartmodus preesse dinoscitur, absque ullius contradictione perpetualiter possidenda; ea tamen pactione, ut ego ipsa Rihckart et advocatus meus Ruadho a rectoribus ipsius monasterii recipiamus quicquid in pago Turgauge in loco, qui dicitur Glataburc, habent et tempus vitę nostrae absque ullius contradictione possideamus. Post obitum autem amborum ad prefatum redeat monasterium absque ullius obstinatione in aevum possidendum. Si quis vero, quod fieri non credo, aut ego ipsa Rihckart aut advocatus meus Ruadho aut ulla opposita persona hanc kartam traditionis violare temptaverit, auri uncias III et argenti pondera V in fisco coactus persolvat, et haec karta traditionis nihilominus firma et stabilis permaneat cum testibus subnixa. Actum in loco, qui dicitur Uuengiu publice, presentibus quorum hic signa continentur. Sig. Rihckartae et advocati eius Ruadhoi, qui hanc kartam traditionis fieri rogaverunt. + Vuanzo. + Lantolt. + Vualtheri. + Vuito. + Vuolfdrige. + Pato. + Hungoz. + Ruadpret. + Cozolt. + Sigimunt. + Reginger. + Lantpret. + Sigimunt. + Vuunnibold. Ego itaque Purgolf indignus monachus ad vicem Folchardi prepositi scripsi et subscripsi (SS). Notavi diem iovis, hoc est XIIII kl. aug., anno XXXVII domni Hludouuici regis, sub Adalberto comite.

(Original: Stiftsarchiv St.Gallen, Urkunde IV 335; Edition nach Wartmann, II 597)

Nach dem Kauf, den der Mönch namens Wolfram für die Herren Brüder der Kirche des heiligen Bekenners Gallus getätigt hat, bestätige ich, Isanhard, den Verkauf. So habe ich alle meine Rechte über mein Land verkauft; und zwar im Gau Thurgau, im Ort, der Stammheim heißt, und im Ort, der Etzwilen heißt, und in einem dritten Ort, der Basadingen heißt. Was mir dort mein Vater als Erbe hinterlassen hat vom Anteil, über den er selber als rechtmäßiger Erbe verfügte an Häusern, Feldern, Wiesen, Wäldern, Wassern und Wasserläufen, und meinen Hörigen namens Sipichun mit all dem Seinen, übergebe ich vom heutigen Tag an gänzlich diesem heiligen Ort und bestätige, dass ich von euch als Preis ein Pferd und ein Schwert erhalten habe. Ich übergebe euch dieses Land aus meinem Recht in eure Herrschaft, so dass das Kloster oder die dort dienenden Mönche vom heutigen Tag an damit machen können, was immer sie wollen, und sie in Gottes Namen freies und vollständiges Verfügungsrecht darüber haben sollen. Wenn irgendjemand sich anmassen sollte – ich oder einer meiner Erben oder sonst eine widerborstige Person – gegen diesen Verkauf vorzugehen oder etwas dagegen zu unternehmen, so soll ihm die Schutzmacht die doppelte Forderung und die königliche Kasse zwei Unzen Gold und drei Pfund Silber auferlegen, und nichtsdestoweniger soll dieser Verkauf von jetzt an bis in alle Ewigkeit Bestand haben gestützt auf diesen Vertrag. Öffentlich geschehen zu Stammheim. Zeichen + Isanhards, des Urhebers, welcher diesen Verkauf veranlasste. Zeichen + von Isanpert. + Zeichen von Haimoldus. Zeichen + von Tingold. Zeichen + von llbing. Zeichen + von Rohcolf. Zeichen + von Wanmund. Zeichen + von Theotoloch. Zeichen + von Thegonald. Zeichen + von Rohtho. Zeichen + von Richpert. Ich, Pertcauzus, habe geschrieben und unterschrieben im zehnten Regierungsjahr des Königs Pippin, am 4. Tag vor den KaLenden des August, unter Graf Warin.

Erste urkundliche Erwähnung von Brütten 876

Sämtliche frühmittelalterlichen Urkunden des Stiftsarchivs St.Gallen sind auf der Website www.e.chartae.ch zugänglich. Der direkte Link zur hier beschriebenen Ersterwähnung von Brütten lautet: https://www.e-chartae.ch/de/charters/view/235