Im elsässischen Dorf Auenheim (Département Bas-Rhin) existierte im Mittelalter eine Kirche, die vielleicht Sankt Gallus als Patron hatte. Doch das Gotteshaus ist längst verschwunden. Wir kennen nicht einmal den genauen Ort, an dem es einst stand.
1543 wurde in Auenheim die Reformation eingeführt und die Bevölkerung der Kirche von Sessenheim zugeteilt. Das Gotteshaus von Auenheim wurde dadurch überflüssig und kam in Abgang. Nachdem König Ludwig XIV. im Elsass das Simultaneum eingeführt hatte, stand die protestantische Kirche von Sessenheim auch den Katholiken für den Gottesdienst offen. 1789 wurden die Auenheimer Katholiken dann aber nach Rountzenheim eingepfarrt, wo 1781 eine Heiligkreuz-Kirche errichtet worden war.
Die Auenheimer errichteten in der Kirche von Rountzenheim einen eigenen Altar zu Ehren des heiligen Gallus. Dort begehen sie jeweils am 16. Oktober feierlich ihr Patronatsfest. Der Tradition gemäß rührt die besondere Verehrung der Auenheimer für den heiligen Gallus noch aus vorreformatorischer Zeit her. Daraus wird abgeleitet, dass die längst verschwundene Kirche von Auenheim einst Sankt Gallus als Patron gehabt haben könnte.