Achenkirch

Achenkirch Galluskapelle
An der Achenkircher Dorfstraße, nicht weit entfernt von der Pfarrkirche, steht die »Kapelle beim Gallei«. (2014)
Achenkirch Galluskapelle
Die feierliche Fronleichnamsprozession von Achenkirch macht bei der Galluskapelle ihren ersten Halt. (2014)
Achenkirch Galluskapelle
In Achenkirch gibt es neben der »Kapelle beim Gallei« über ein Dutzend weitere Kapellen. Im Hintergrund das »Annakircherl«, das »Juwel des Achentals«. (2014)
Achenkirch Galluskapelle
Wie die »Kapelle beim Gallei« zu ihrem Patron kam, ist ungewiss. Den Benediktinermönchen von St. Georgenberg (seit dem 18. Jahrhundert in Fiecht), die die Pfarrei Achenkirch versahen, war Sankt Gallus freilich nicht unbekannt. (2014)

Das Achental, das das Tiroler Unterinntal mit dem bayrischen Isartal verbindet, wird im 12. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Der Bischof von Brixen, zu dessen Bistum das damals neu erschlossene Gebiet gehörte, gründete hier eine Pfarrei und übergab sie im Jahr 1141 den Benediktinern von St. Georgenberg, die fortan die Seelsorge sicherstellten.

Der Ort, wo die Pfarrkirche (Johannes der Täufer) des Achentals errichtet wurde, erhielt den Namen Achenkirch. Lange Zeit amteten hier Mönche aus St. Georgenberg als Pfarrer. In ihrem Kloster wurde Sankt Gallus als Benediktinerheiliger hoch verehrt. Es ist darum denkbar, dass die kleine Achenkircher »Kapelle beim Gallei« (Gallus) ihren Patron auf ›Vermittlung‹ des Klosters St. Georgenberg erhalten hat.

Die Galluskapelle – eher ein Bildstock – ist die erste Fronleichnamskapelle von Achenkirch und liegt etwa 250 Meter von der Pfarrkirche entfernt. Sie gehörte einst zu den Höfen »Roanerer« und »Rössler«, die beide abgebrannt sind. Die Innenwände der Kapelle waren einst bemalt, wurden aber bei einer Renovierung übertüncht.


Literatur

Achensee Tourismus, Kultur auf Schritt und Tritt. Kulturführer Achensee, Kulturinformationen von A bis Z, Achensee 2008.

Bayerische Benediktinerakademie (Hg.), 50 Jahre Benediktinerabtei St. Georgenberg Fiecht. 1138-1988, St. Ottilien 1987 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige Ergänzungsband 31).

Erhart, Peter; Kuratli Hüeblin, Jakob; Oberholzer, Paul, 1400xGallus, St.Gallen 2012.

Gemeinde Achenkirch (Hg.), 250 Jahre Kirche Achenkirch. 1755-2005, Achenkirch 2005. (Diese Publikation fehlt noch im Dokumentationsarchiv von sanktgallus.net)

Herschl, Benedict, Athos Georgianus, Oenipons 1652.

Naupp, Thomas, Zur Geschichte der Wallfahrt nach Sankt Georgenberg, in: Gert Ammann, Günther Dankl (Hg.), Heiltum und Wallfahrt. Katalog der Tiroler Landesausstellung 1988. Prämonstratenserstift Witten und Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht, Innsbruck 1988, S. 94–105.

Naupp, Thomas; Pinggera, Gerd-Klaus (Hg.), Stiftsmuseum Fiecht. Dokumente zur Geschichte von St. Georgenberg-Fiecht, Fiecht 1988.

Pockstaller, Pirmin, Chronik der Benediktier-Abtei St.Georgenberg nun Fiecht in Tirol, Innsbruck 1874.

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Stand: Dezember 2017