Ersterwähnung von Oberstammheim

Stammheim, 29. Juli 761

Isanhard verkauft dem Kloster St.Gallen seinen Besitz in Stammheim, Etzwilen und Basadingen.

(C) Dominis fratres ecclesie sancti Gallone confessore, is nomine Wolframno monacus emecuris, ego Isanhardus vindetur vindedisse me tibi constat et ita vindedi terra iures mei, hoc est in pago Durgauia, in loco, qui dicitur Stamhaim et in loco, qui dicitur Zezinuilare, et in tertio loco, qui dicitur in Pasnandingas, quicquid ibidem genitur meus mihi in ereditatem demisit portione sua et ipse visus fuit habire, casalis, campis, pratis, silvis, aquis aquarumque decursibus, et servum meum nomine Sipichune cum omnia sua ad integrum ad ipso sagro loco a die presente trado atque transfundo, unde constat me a vobis accipi et ita accepisse in precium unum cavallum et una spada, et ego vobis ipsa terra de meo iure in tuo trado dominatione, ut quicquid exinde pars monasterii vel monachi ibidem deservientes a die presente facire voluerint, liberam ac firmissimam abiant in Dei nomine in omnibus potestatem. Si quis ego aut eredis mei aut ulla opposita persona, qui contra hanc vinditione ista venire temptaverit aut agere presumpserit, tunc inferat parti custodiente dupla repiditione et a fisco auri uncias duas et argenti pondura trea, et nihilominus presens vinditio ista omni tempore firma et stabilis permaneat stibulatione subnexa. Actuum in Stamhaim puplice. Sig. + Isanhardo auctore, qui hanc vinditionem fieri rogavit. sig. + Isanperto. sig. + Haimoldo. sig. + Tingoldo. sig. + Ilbingo. sig. + Rohcolfo. sig. + Wanmundo. sig. + Theotoloch. sig. + Thegonaldo. sig. + Rohtho. sig. + Richperto. Ego Pertcauzus scripsi et subscripsi (SS), in anno decimo regnante Pippino rege, in quarto kl. aug., sub Warino comite.

(Original: Stiftsarchiv St.Gallen, Urkunde I 24; Edition nach Wartmann, I 31)

Nach dem Kauf, den der Mönch namens Wolfram für die Herren Brüder der Kirche des heiligen Bekenners Gallus getätigt hat, bestätige ich, Isanhard, den Verkauf. So habe ich alle meine Rechte über mein Land verkauft; und zwar im Gau Thurgau, im Ort, der Stammheim heißt, und im Ort, der Etzwilen heißt, und in einem dritten Ort, der Basadingen heißt. Was mir dort mein Vater als Erbe hinterlassen hat vom Anteil, über den er selber als rechtmäßiger Erbe verfügte an Häusern, Feldern, Wiesen, Wäldern, Wassern und Wasserläufen, und meinen Hörigen namens Sipichun mit all dem Seinen, übergebe ich vom heutigen Tag an gänzlich diesem heiligen Ort und bestätige, dass ich von euch als Preis ein Pferd und ein Schwert erhalten habe. Ich übergebe euch dieses Land aus meinem Recht in eure Herrschaft, so dass das Kloster oder die dort dienenden Mönche vom heutigen Tag an damit machen können, was immer sie wollen, und sie in Gottes Namen freies und vollständiges Verfügungsrecht darüber haben sollen. Wenn irgendjemand sich anmassen sollte – ich oder einer meiner Erben oder sonst eine widerborstige Person – gegen diesen Verkauf vorzugehen oder etwas dagegen zu unternehmen, so soll ihm die Schutzmacht die doppelte Forderung und die königliche Kasse zwei Unzen Gold und drei Pfund Silber auferlegen, und nichtsdestoweniger soll dieser Verkauf von jetzt an bis in alle Ewigkeit Bestand haben gestützt auf diesen Vertrag. Öffentlich geschehen zu Stammheim. Zeichen + Isanhards, des Urhebers, welcher diesen Verkauf veranlasste. Zeichen + von Isanpert. + Zeichen von Haimoldus. Zeichen + von Tingold. Zeichen + von llbing. Zeichen + von Rohcolf. Zeichen + von Wanmund. Zeichen + von Theotoloch. Zeichen + von Thegonald. Zeichen + von Rohtho. Zeichen + von Richpert. Ich, Pertcauzus, habe geschrieben und unterschrieben im zehnten Regierungsjahr des Königs Pippin, am 4. Tag vor den KaLenden des August, unter Graf Warin.

Sämtliche frühmittelalterlichen Urkunden des Stiftsarchivs St.Gallen sind auf der Website www.e-chartae.ch zugänglich. Der direkte Link zur hier beschriebenen Ersterwähnung von Oberstammheim lautet: https://www.e-chartae.ch/de/charters/view/508