Hornussen

Auf dem Gandacker in Hornussen stand einst eine Galluskapelle. Ihr Standort ist heute nicht mehr auszumachen; der Flurname Gandacker ist abgegangen. (2014)
Hornussen liegt an der Bötzbergstraße, die schon in römischer Zeit eine wichtige Verbindung zwischen Aare- und Rheintal war. Heute führen eine Zugslinie und eine Autobahn durch das Dorf. (2013)
Die heutige katholische Pfarrkirche von Hornussen ist dem heiligen Mauritius geweiht. Die kirchlichen Rechte in Hornussen übte bis in die Neuzeit das Stift Säckingen aus. (2013)
(2013)

Hornussen liegt an der Bötzbergstraße, die schon zu römischer Zeit eine wichtige Durchgangsroute war. Das Dorf wird erst im 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Schon damals und noch bis in die Zeit der Französischen Revolution lagen die grundherrlichen Rechte über Hornussen beim Damenstift Säckingen, das hier einen wichtigen Dinghof unterhielt. Die Landesherrschaft lag bei der habsburgisch-österreichischen Herrschaft Rheinfelden, weshalb Hornussen – anders als einige Nachbargemeinden – in der Reformation beim alten Glauben blieb.

Im Jahrzeitbuch von Hornussen, das im Jahr 1520 angelegt wurde, ist eine Sankt Gallus-Kapelle erwähnt, deren Fest man am 16. Juli (Gallustag ist eigentlich der 16. Oktober) feierte. Die Kapelle ist längst verschwunden, und ihren einstigen Standort können wir nicht mehr genau bestimmen. Wir wissen nur, dass das Gotteshaus auf dem Gandacker stand. Gand ist ein Lehnwort aus dem Romanischen und bedeutet ›Schuttfeld‹ oder ›Geröllhalde‹. Der Gandacker dürfte demnach ein nicht allzu ertragreiches, mit vielen Steinen durchsetztes Feld gewesen sein.

Das Galluspatrozinium der Hornusser Kapelle ist wohl auf das Stift Säckingen zurückzuführen, gleich wie bei der ebenfalls abgegangenen Kirche des nur wenige Kilometer entfernt gelegenen Gallenkirch.


Literatur

Gemeinde Hornussen (Hg.), Hornussen. Geschichte eines Fricktaler Dorfes, H. 1991.

Nüscheler, Arnold, Die Argauischen Gotteshäuser in den ehmaligen Dekanaten Frickgau und Sisgau, Bisthum Basel, in: Argovia 23 (1892), S. 121–241.

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Stand: Dezember 2017