Auenheim

In Auenheim erinnert heute eine Straße an den heiligen Gallus. Vielleicht war er im Mittelalter Patron des örtlichen Gotteshauses. (2016)
Die Kirche von Auenheim ist nach der Reformation verschwunden. Wo sie genau stand, ist unklar. Hier ein Blick auf die Mairie von Auenheim. (2016)
Auenheim gehört heute zur Pfarrei Rountzenheim. Die Pfarrkirche ist der Kreuzerhöhung (Exaltation-de-la-Sainte-Croix) gewidmet. (2013)
Die Auenheimer haben in der Pfarrkirche von Rountzenheim einen eigenen Sankt Gallus-Altar. Vielleicht ist er eine Erinnerung an das Patrozinium der mittelalterlichen Kirche von Auenheim. (2013)

Im elsässischen Dorf Auenheim (Département Bas-Rhin) existierte im Mittelalter eine Kirche, die vielleicht Sankt Gallus als Patron hatte. Doch das Gotteshaus ist längst verschwunden. Wir kennen nicht einmal den genauen Ort, an dem es einst stand.

1543 wurde in Auenheim die Reformation eingeführt und die Bevölkerung der Kirche von Sessenheim zugeteilt. Das Gotteshaus von Auenheim wurde dadurch überflüssig und kam in Abgang. Nachdem König Ludwig XIV. im Elsass das Simultaneum eingeführt hatte, stand die protestantische Kirche von Sessenheim auch den Katholiken für den Gottesdienst offen. 1789 wurden die Auenheimer Katholiken dann aber nach Rountzenheim eingepfarrt, wo 1781 eine Heiligkreuz-Kirche errichtet worden war.

Die Auenheimer errichteten in der Kirche von Rountzenheim einen eigenen Altar zu Ehren des heiligen Gallus. Dort begehen sie jeweils am 16. Oktober feierlich ihr Patronatsfest. Der Tradition gemäß rührt die besondere Verehrung der Auenheimer für den heiligen Gallus noch aus vorreformatorischer Zeit her. Daraus wird abgeleitet, dass die längst verschwundene Kirche von Auenheim einst Sankt Gallus als Patron gehabt haben könnte.


Literatur

Barth, Médard, Handbuch der elsässischen Kirchen im Mittelalter, in: Archives de l’Eglise d’Alsace NS XI-XIII (1960-1963).

Statistisches Bureau des Ministeriums für Elsass-Lothringen (Hg.), Das Reichsland Elsass-Lothringen. Landes- und Ortsbeschreibung, Dritter Theil, Ortsbeschreibung, Strassburg 1901-1903.

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Stand: Dezember 2017